Eier gegen Demenz?
An egg a day keeps the brain ok? Das könnte durchaus stimmen. Denn Forschende aus Großbritannien und China haben in einer Studie herausgefunden: Menschen, die regelmäßig Eier essen, haben ein geringeres Risiko an Demenz zu erkranken als jene, die nur gelegentlich Eier verspeisen.
Die Studie
entstand unter der Leitung der University of Wolverhampton in England in
Zusammenarbeit mit mehreren britischen und chinesischen Universitäten. Sie
erschien 2024 im Fachmagazin Nutrients. Untersucht wurden die
Ernährungsgewohnheiten von 233 älteren Demenzkranken sowie einer gleich großen
Vergleichsgruppe ohne Demenz. Das Ergebnis: Regelmäßiger Eierkonsum schien
einen schützenden Effekt auf die Gehirngesundheit zu haben.
Studien
belegen positive Wirkung von Eiern
Unsere
Ergebnisse legen nahe, dass ein Ei pro Tag helfen kann, das Demenzrisiko
zu senken“, sagt Ruoling Chen, Professor für Public Health und medizinische
Statistik an der University of Wolverhampton und Leiter der Studie. Mit seiner
Empfehlung für regelmäßigen Eierverzehr ist er nicht alleine. Positive
Auswirkungen aufs Gehirn benannten unter anderem auch Forschende aus den USA in
Bezug auf Alzheimer – wenn auch in anderen Relationen. In einer Studie
untersuchten sie über 1.000 Erwachsene mit einem durchschnittlichen Alter von
81 Jahren. Personen, die mehr als ein Ei pro Woche aßen, hatten ein um 47
Prozent geringeres Risiko an Alzheimer zu erkranken im Vergleich zu denen, die
weniger Eier aßen.
Erklärt
wurden die Werte in der zweiten Studie durch Cholin, einen Nährstoff, der in
Eiern enthalten ist. Der menschliche Körper produziert selbst auch Cholin,
jedoch nicht in ausreichendem Maße. Er wird gebraucht, um Acetylcholin
herzustellen. Acetylcholin ist ein Botenstoff, der hilft, Signale zwischen
Nervenzellen zu übertragen – und ist deshalb für das Gehirn so wichtig.
Außerdem wird Cholin für die Produktion von Phosphatidylcholin verwendet, einem
wichtigen Baustein für die Zellmembranen und die Kommunikation zwischen
Nervenzellen.
Essen für die Gehirngesundheit
„Es gibt
noch weitere Studien, die den positiven Einfluss von Cholin-reicher Nahrung
beschreiben“, sagt Dr. Anne Pfitzer-Bilsing, Leiterin Wissenschaft beim Verein
Alzheimer Forschung Initiative e.V. in Düsseldorf.
Sicher ist
jedoch: „Der Einfluss von Lebensmitteln auf unser Gehirn ist sehr groß“, sagt
Pfitzer-Bilsing. Das belegt auch eine Veröffentlichung der Lancet-Kommission
für Demenzprävention von 2024, in der insgesamt 14 modifizierbare
Risikofaktoren für Demenzen benannt wurden. „Wenn von diesen Faktoren, alle,
die direkt mit der Ernährung zusammenhängen, bekämpft würden, könnten zwölf
Prozent der Demenzen verhindert werden“, sagt Pfitzer-Bilsing. Diese mit
Ernährung verbunden Faktoren sind ein hoher LDL-Cholesterinspiegel, Diabetes
Typ 2, Bluthochdruck und Übergewicht.
Trotz der
positiven Auswirkungen warnen die oben genannten Studien davor, jetzt nur noch
Eier zu essen. Denn wer mehr als zwei Eier täglich isst, könnte sein Risiko für
Demenz sogar erhöhen, heißt es in der Studie aus England und China. Eier
enthalten viel Cholesterin – und ein hoher Cholesterinspiegel kann zu
Erkrankungen des Herzens und der Blutgefäße führen, was wiederum Demenzen
begünstigen kann.
So bleibt
abschließend zu sagen: Eier, ja – aber in Maßen. Und für alle, die keine Eier
mögen, kommt zum Schluss noch eine gute Nachricht: Auch Obst, Beeren, Gemüse,
Nüsse und Fisch sind gut für die grauen Zellen.
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