Regelmäßiger Genuss von verarbeiteten Fleisch kann Demenz Risiko erheblich erhöhen
Dass der
Verzehr von zu viel rotem Fleisch gesundheitlich bedenklich ist, ist bekannt.
Besonders verarbeitetes Fleisch birgt offenbar ein spezielles Risiko.
Ein zu hoher
Fleischkonsum kann sich schädlich auf die Gesundheit auswirken. Dazu zählen
unter anderem Rind-, Kalb- und Schweinefleisch. Die Deutsche Gesellschaft für
Ernährung empfiehlt, nicht mehr als 300 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche zu
essen. Tatsächlich essen die Deutschen aber etwa dreimal so viel.
Insbesondere
verarbeitetes Fleisch, das etwa durch Salzen, Fermentieren, Räuchern oder
Pökeln behandelt wurde, wird von der Weltgesundheitsorganisation als
krebserregend eingestuft. Nun entdeckten US-Forscher noch eine andere Folge,
die der Konsum dieser Produkte haben kann.
Wurstesser
eher gefährdet
In die
Studie flossen die Daten von 133.000 Teilnehmern (Durchschnittsalter: 49 Jahre)
ein, die über 43 Jahre lang beobachtet wurden. Von ihnen entwickelten knapp
11.200 eine Demenz.
Das
Ergebnis: Menschen, die pro Tag eine Viertelportion und mehr verarbeitetes
Fleisch aßen, hatten ein um 13 Prozent höheres Risiko, eine Demenzerkrankung zu
entwickeln.
Die Forscher
teilten die Probanden in drei Verzehrgruppen ein und gingen von einer vollen
Portion roten bzw. verarbeiteten Fleisches von 85 Gramm aus. Diejenigen, die
einen niedrigen Konsum hatten, aßen täglich weniger als ein Zehntel davon. Ein
Zehntel bis ein Viertel galt als mittleres Maß. Diejenigen, die mehr als ein
Viertel einer vollen Portionsgröße zu sich nahmen (also etwa zwei Scheiben
Speck oder ein Würstchen), hatten demnach einen hohen Konsum.
Das
Gehirn altert schneller
Und sie
hatten gegenüber den Wenig-Konsumierern ein um 13 Prozent höheres Demenzrisiko.
Außerdem fanden die Forscher heraus, dass eine zusätzliche tägliche Portion
verarbeitetes rotes Fleisch im Durchschnitt mit einer 1,6 Jahre schnelleren
Alterung des Gehirns einherging. Heißt: Die Gehirnfunktion ließ in dem Maße
nach, als wären sie bereits anderthalb Jahre älter.
Wer dies
vermeiden will, sollte über Alternativen nachdenken. Wird eine tägliche Portion
verarbeitetes Fleisch etwa durch eine Portion Nüsse oder Hülsenfrüchte ersetzt,
sinkt das Demenzrisiko um 19 Prozent. Der Ersatz durch Fisch senkt es sogar um
28 Prozent, der durch Hühnchen um 16 Prozent.
Studienautor
Dong Wang führt aus: "Rotes Fleisch hat einen hohen Anteil gesättigter
Fette und hat in früheren Studien gezeigt, dass es das Risiko von
Typ-2-Diabetes und Herzkrankheiten erhöht, die beide mit einer Verschlechterung
der Gehirngesundheit in Verbindung stehen." Ihre Studie habe ergeben, dass
verarbeitetes rotes Fleisch das Risiko von kognitivem Abbau und Demenz erhöhen
könne.
"Aber
die gute Nachricht ist, dass auch festgestellt wurde, dass der Ersatz durch
gesündere Alternativen wie Nüsse, Fisch und Geflügel das Risiko einer Person
senken kann."
Verwendete
Quellen:
neurology.com: "Long-Term Intake of Red Meat in
Relation to Dementia Risk and Cognitive Function in US Adults"
healthline: "Processed Red Meat May Raise Risk of
Cognitive Decline, Dementia
eurekalert: "Red meat consumption increases risk of
dementia and cognitive decline"
scitechdaily: "Bacon Lovers Beware: Processed Red Meat
Linked to Dementia Risk"
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