Allulose - die gesunde natürliche Zuckeralternative ?

 


Süß und ganz ohne Kalorien - Allulose gilt als natürliche und gesunde Alternative zu Zucker. Und als eine gute Nachricht für Menschen mit Diabetes. Lassen sich diese Annahmen wissenschaftlich belegen?

Physiologie

In den 1990er Jahren machte Ken Izumori eine Entdeckung im Boden nahe der Universität Kagawa in Japan. Der Professor an der landwirtschaftlichen Fakultät fand einen Mikroorganismus, der Fruktose in Allulose umwandeln konnte.

Allulose, auch bekannt als Psicose, ist ein seltenes Zuckerersatzmittel, das chemisch der Fruktose ähnelt. Allerdings wird Allulose vom menschlichen Körper größtenteils nicht verstoffwechselt, weshalb es nur eine minimale Kalorienzufuhr verursacht. Es passiert den Darm weitgehend unverdaut und wird hauptsächlich über den Urin ausgeschieden.

Nach Izumoris Entdeckung vergingen weitere Jahrzehnte, in denen die Zuckerform als Lebensmittel kaum eine Rolle spielte. Das ändert sich langsam: In den USA und Südkorea wird Allulose als Süßungsmittel zunehmend populär. Dort ist es mittlerweile auch für die kommerzielle Verwendung zugelassen.

Allulose kommt auf etwa 70 Prozent der Süße von herkömmlichem Haushaltszucker (Saccharose), hat aber nur 10 Prozent der Kalorien.

Es gibt zudem Hinweise darauf, dass Allulose - im Gegensatz zu herkömmlichem Zucker - keine Karies verursacht.

Der US-amerikanischen Aufsichtsbehörde Food and Drug Administration (FDA) reicht das, um den Verzehr von Allulose als "sicher" einzustufen. Die Europäische Union, Kanada und andere Länder hingegen betrachten Allulose als Lebensmittel, dessen Sicherheit noch nicht ausreichend geprüft wurde. Sie fordern weitere Forschung.

Vorkommen

Allulose kommt natürlich in kleinen Mengen in verschiedenen Lebensmitteln vor, einschließlich Weizen, Feigen, Rosinen, Kiwis, Ahornsirup und Melasse. Die kommerzielle Produktion von Allulose erfolgt durch enzymatische Umwandlung von Fruktose.

Glykämische Last

Die glykämische Last (GL) von Allulose ist extrem niedrig. Da Allulose kaum vom Körper absorbiert wird und den Blutzuckerspiegel nicht signifikant beeinflusst, trägt es nur minimal zur glykämischen Last einer Mahlzeit bei. Das macht es zu einer attraktiven Alternative für Menschen, die ihren Blutzuckerspiegel kontrollieren möchten.

Wirkung

Studien zeigen, dass Allulose den Blutzuckerspiegel und den Insulinspiegel nicht erhöht, was es besonders vorteilhaft für Diabetiker macht. Da es einen sehr niedrigen Kaloriengehalt hat (ca. 0,2 kcal/g), ist es auch für Menschen geeignet, die eine kalorienarme Ernährung anstreben.

Selbst hohe Allulose-Dosen halten den Blutzuckerspiegel stabil - auch bei Menschen mit Typ-2-Diabetes. Andere Studien weisen darauf hin, dass der Verzehr von Allulose den Glukose- und Insulinspiegel senkt und Schwankungen des Glukose- und Insulinspiegels im Blut verringert.

Das klingt nach einer guten Nachricht für Menschen mit Diabetes, deren Insulinsystem weniger wirksam ist und die ihren Blutzuckerspiegel nicht effektiv regulieren können.

Insulinausschüttung

Allulose beeinflusst die Insulinausschüttung kaum. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Konsum von Allulose keinen signifikanten Anstieg des Insulinspiegels nach einer Mahlzeit verursacht. Dies macht es zu einer sicheren Wahl für Menschen mit Insulinresistenz oder Diabetes.

Für wen geeignet?

Allulose ist besonders gut geeignet für:

  • Diabetiker, da es den Blutzuckerspiegel nicht erhöht
  • Menschen, die ihren Kalorienkonsum reduzieren möchten
  • Personen, die eine kohlenhydratarme Ernährung befolgen
  • Menschen, die nach alternativen Süßungsmitteln suchen, die keine Karies verursachen

Dosierung

Es gibt keine festgelegte maximal empfohlene Dosierung für Allulose, aber es wird empfohlen, die Gesamtaufnahme von Zuckeralkoholen und alternativen Süßungsmitteln im Auge zu behalten, um mögliche Verdauungsbeschwerden zu vermeiden.

Einnahmeempfehlung

Allulose kann in einer Vielzahl von Lebensmitteln und Getränken verwendet werden. Es eignet sich hervorragend zum Süßen von Getränken, Joghurt, Backwaren und vielem mehr. Dank seiner ähnlichen Eigenschaften wie Zucker kann es in Rezepten verwendet werden, ohne den Geschmack oder die Textur wesentlich zu verändern.

Fazit und Nebenwirkungen

"Wir haben die Kalorien [in unserer Schokolade] um bis zu 40 Prozent gesenkt, indem wir Zucker durch etwas ersetzt haben, das fast kalorienfrei ist", sagt Michelle Oten. Sie ist Gründerin von GOALZ, einem Unternehmen, das ausschließlich Allulose zum Süßen seiner Produkte verwendet. Oten sagt, sie wollte "etwas, das in der Natur vorkommt und nicht in einem Labor durch Spielereien mit Molekülen geschaffen wurde".

Doch Allulose als natürlich und damit automatisch als gesund zu deklarieren kann trügerisch sein. So gibt es Hinweise darauf, dass der Verzehr großer Mengen Allulose zu Magenschmerzen, Durchfall und Blähungen führen kann.

Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung mahnt zudem, Allulose könne das Wachstum bestimmter Bakterien im Körper fördern, die wiederum Infektionen wie Sepsis und Lungenentzündungen verursachen könnten. Das sei noch wissenschaftlich zu klären, so das BfR in einer Stellungnahme.

Haushaltszucker hat übrigens ebenfalls einen natürlichen Ursprung. Er wird aus Zuckerrüben und Zuckerrohr gewonnen. Trotzdem ist die Liste gesundheitlicher Probleme durch Zuckerkonsum lang: Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Depressionen, Karies, schlechte Haut und bestimmte Krebsarten.

 "Natürlich" bedeutet also nicht automatisch "gesund".

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